Butterschmalz – in Küche und Medizin

Butterschmalz – in Küche und Medizin

26. Juli 2021

Über Jahrhunderte wurde Butterschmalz in Europa als qualitativ hochwertiges Fett verwendet. In den 1970er Jahren fiel es in Ungnade, wird aber heute als Gesundheitsfett wiederentdeckt…


Butterschmalz – in Europa und Indien

Einige Fette können im Übermaß durchaus Blutgefäße in ihrer Funktionalität beeinträchtigen und der Gesundheit abträglich sein. Eindeutig gesundheitsfördernd sind hingegen kaltgepresste Pflanzenöle wie Olivenöl und, wer hätte es gedacht: Butterschmalz! Hierzu wird der Butter, hergestellt aus dem Rahm von Kuhmilch, durch sanftes Erhitzen Wasser und Eiweiß entzogen. Vorteile: Butterschmalz ist für Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet; es ist sehr lange haltbar, hocherhitzbar und von unvergleichlichem Wohlgeschmack. Dieses Butterschmalz hatte über Jahrhunderte eine angestammte Rolle in der TEM inne – als hochwertiges Speisefett, als Salbengrundlage oder Hilfsmittel, in das Heilpflanzenpulver eingearbeitet wurde. Während man in den 1970er Jahren in den USA und Europa dann einen regelrechten Kreuzzug gegen Butterschmalz führte, war man in Indien klüger und hat das landestypische „Ghee“, ein besonders sorgsam hergestelltes Butterschmalz, stets wertgeschätzt – als „goldenes Elixier“ im Ayurveda und in der indischen oder pakistanischen Küche. Die neuesten medizinischen Untersuchungen zeigen, dass Indien damit goldrichtig lag und wir uns um eine „europäische Wiederentdeckung“ bemühen sollten.

Butterschmalz ist gesund!

In den letzten drei Jahrzehnten wurde Butterfett/Ghee bisweilen in Zusammenhang mit koronaren Herzerkrankungen gebracht; völlig zu Unrecht, wie neuere Studien zeigen, solange man es in moderater Form konsumiert. In einer nordamerikanischen Studie von 2010 wurde beispielsweise untersucht, ob Ghee die Prävalenz von koronaren Herzkrankheiten erhöht. Ergebnis: die diätische Nahrungsaufnahme über 4 Wochen hatte keinen signifikanten Effekt auf das Gesamtcholesterin. Eine indische Studie zeigte sogar eine signifikante Senkung der Prävalenz für koronare Herzerkrankungen bei Männern, die in ländlichen Gegenden lebten und Ghee in deutlichen Mengen als selbstverständlichen Teil ihrer Ernährung konsumierten. Entdecken daher auch Sie den Benefit von Butterschmalz, indem Sie es selber zubereiten!

Tipp: Machen Sie Ihr eigenes Butterschmalz!

Zutaten: 1 kg Butter (ergibt 700g Butterreinfett)
Herstellung: Butter vorsichtig erhitzen und für etwa 30 Minuten gut wärmen, dabei leicht köcheln lassen, ohne sie zu bräunen. Den aufsteigenden Schaum regelmäßig abschöpfen. Wenn kein Schaum mehr entsteht, das Wasser verdunstet ist und sich das geronnene Eiweiß langsam am Boden absetzt, wird das Schmalz durchsichtig und klar. In diesem Stadium das flüssige Schmalz vom Herd nehmen, kurz abkühlen lassen und noch heiß durch ein Sieb geben bzw. durch ein Tuch filtern. Butterschmalz ist jahrelang haltbar und wird immer besser…